Bernhard
Peter, Dieter Seifert
Wayang-Kulit-Figuren
aus Java, 20. Jh.
Wayang-Kulit-Figur
(WK 146)
noch nicht zugeordnet (evtl. Sumantri?)
Vorschlag DS: Sumantri. Das ergäbe nach dem Schematismus von Franke-Benn den Typus 1-1-40.502.6.7. Mit dieser Nummer gibt es Raden Samba, aber mit erhobenem Blick. Die vorliegende Form fehlt in der Liste von Franke-Benn. Bei ihr ist Sumantri weitab mit 1-3-40.60.7, also mit dem aus vielen herabhängenden Teilen bestehenden Hüfttuch und mit dem abstehenden Schmuck hinter dem Ohr, ohne Garuda und ohne Diadem. Bei Moog entspricht die Zeichnung dem Schema 1-3-40.501.6.701, also wieder anders. Die oben abgebildete Figur wurde von Dalang Langen Bradanaya hingegen als "Docang" identifiziert - es gibt keine Figur mit diesem Namen, nur etwas zu essen.

(WK 146), Photo: Bernhard Peter

(WK 146), Photo: Bernhard Peter

(WK 146), Photo: Bernhard Peter

(WK 146), Photo: Bernhard Peter

(WK 146), Photo: Bernhard Peter

(WK 146), Photo: Bernhard Peter

(WK 146), Photo: Bernhard Peter

(WK 146), Photo: Bernhard Peter

(WK 146), Photo: Bernhard Peter
Wenn wir diese Figur nach
ihren typischen Merkmalen analysieren, können wir anhand der
Merkmalsliste feststellen:
1.1. edles Gesicht, schmale Züge, die Stirn geht in einer Linie
in die Nase über, die Augen sind schmal und mandelförmig, die
bis auf 2 Stege freistehende Pupille schmal, der Gesichtsausdruck
ist emotionslos, in sich versunken, ruhig vornehm
Gesichtsfarbe golden
2.3. gesenkter Blick
3.1. Kain Bokongan = Kleidung eines Fürsten oder Angehörigen
fürstlicher Häuser, das Hüfttuch reicht bis zu den Knien und
ist ballonartig nach hinten ausgestellt und bildet nach hinten
einen großen Kreisbogen. Um die Taille ist ein Band geschlungen,
das das Hüfttuch zusammenhält, und im unteren Rücken ist es
dort zu einer Schleife gebunden. Es gibt keine zusätzlichen
langen Hosen. Der Oberkörper wird frei getragen.
4.2. Sanggul kadal-menek = Garnelenschwanz-Frisur, Bogen-Frisur:
Das ist die Haartracht vornehmer Fürsten und Prinzen. Die Haare
werden im Kreisbogen nach oben geführt und berühren den
Scheitel des Kopfes
4.9. Barttracht: kein Kinnbart
5.1 ohne Kopfbedeckung: Viele Figuren tragen
gar keine Kopfbedeckung, das sind meistens die Krieger und
Prinzen.
6.3. Diadem mit 2 Zackenreihen
6.5. Garuda mungkur, eine Art Schutz vor von hinten
kommenden Gefahren
6.7. Sumping sekar kluwih = Schmuckband hinter dem Ohr, das den
Nacken entlang herabläuft
7.1. edle Hand: Sie ist lang und schlank, drei Finger sind
parallel leicht gebogen, die beiden äußeren berühren sich. Am
oben liegenden Finger kann ein Ring mit Schmuckstein getragen
werden. Das ist die typische Hand für alle Könige, Fürsten,
Prinzen, Ritter.
8.1. nackter Fuß
9.1. keine sichtbaren Waffen
10.1. Schlangen-Oberarmreifen
10.4. je zwei runde Unterarmreifen ohne Flügelornament
10.8. Schlangen-Fußreifen ohne zweitem Ring
11.2. Beinstellung eng, mit kurzem balkenförmigen Zwischenstück
12.3. Kalung bulan sapit = Halskette mit einem entweder
halbmondförmigen oder öllampenförmigen Anhänger. So ein
Anhänger wird von jungen Prinzen getragen (Franke-Benn 7).
Das ergäbe nach dem Schematismus von Franke-Benn den
Typus 1-1-40.502.6.7. Mit dieser Nummer gibt es Raden Samba,
aber mit erhobenem Blick. Die vorliegende Form fehlt in der Liste
von Franke-Benn. Bei ihr ist Sumantri weitab mit 1-3-40.60.7,
also mit dem aus vielen herabhängenden Teilen bestehenden
Hüfttuch und mit dem abstehenden Schmuck hinter dem Ohr, ohne
Garuda und ohne Diadem. Bei Moog entspricht die Zeichnung dem
Schema 1-3-40.501.6.701, also wieder anders. Die oben abgebildete
Figur wurde von Dalang Langen Bradanaya hingegen als
"Docang" identifiziert.

(WK 146), Photo: Dieter Seifert

(WK 146), Photo: Dieter Seifert
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