Bernhard
Peter
Wayang-Kulit-Figuren
aus Indonesien
Figuren-Datenbank: Rodea (Raden)

Rodea (Cirebon) (WK 123), Photo: Bernhard Peter

Rodea (Cirebon) (WK 123), Photo: Bernhard Peter

Rodea (Cirebon) (WK 123), Photo: Bernhard Peter

Rodea (Cirebon) (WK 123), Photo: Bernhard Peter

Rodea (Cirebon) (WK 123), Photo: Bernhard Peter (Identifizierung durch Freek Bracke)
Wenn wir diese Figur nach
ihren typischen Merkmalen analysieren, können wir anhand der
Merkmalsliste feststellen:
1.1. edles Gesicht, schmale Züge, die Stirn geht in einer Linie
in die Nase über, die Augen sind schmal und mandelförmig, die
bis auf 2 Stege freistehende Pupille schmal, der Gesichtsausdruck
ist emotionslos, in sich versunken, ruhig vornehm.
Das Gesicht ist rötlich.
2.3. leicht gesenkter Blick
3.1. Kain Bokongan = Kleidung eines Fürsten oder Angehörigen
fürstlicher Häuser, das Hüfttuch reicht bis zu den Knien und
ist ballonartig nach hinten ausgestellt und bildet nach hinten
einen großen Kreisbogen. Um die Taille ist ein Band geschlungen,
das das Hüfttuch zusammenhält, und im unteren Rücken ist es
dort zu einer Schleife gebunden. Es gibt keine zusätzlichen
langen Hosen. Der Oberkörper wird frei getragen.
4.2. Sanggul kadal-menek = Garnelenschwanz-Frisur, Bogen-Frisur:
Das ist die Haartracht vornehmer Fürsten und Prinzen. Die Haare
werden im Kreisbogen nach oben geführt und berühren den
Scheitel des Kopfes, im Cirebon-Stil mit einem größeren
Abstandshalter.
4.9. kein Bart
5.1 ohne Kopfbedeckung: Viele Figuren tragen gar keine
Kopfbedeckung, das sind meistens die Krieger und Prinzen.
6.2. Diadem mit einer Zackenreihe
kein Garuda mungkur
6.6. Sumping surenpati, Sumping waderan = Schmuckband hinter dem
Ohr, das im Bogen geschwungen ist und vom Nacken weg nach hinten
gebogen ist.
7.1. edle Hand: Sie ist lang und schlank, drei Finger sind
parallel leicht gebogen, die beiden äußeren berühren sich. Am
oben liegenden Finger kann ein Ring mit Schmuckstein getragen
werden. Das ist die typische Hand für alle Könige, Fürsten,
Prinzen, Ritter.
8.1. nackter Fuß - die häufigste Variante
9.1. keine sichtbaren Waffen
10.1. Schlangen-Oberarmreifen
10.4. Unterarmreifen einfach, rund, mit Schmuckflügel
10.8. einfacher runder Fußreifen
11.2. Beinstellung eng, mit kurzem balkenförmigen Zwischenstüc
12.2. Kalung ulur-ulur = Schlangenhalskette, wird in engem Kreis
um den schlanken Hals gelegt und verläuft dann den Körper
entlang bis zur Taille, wo sie in einem Schlangenkopf vorne enden
kann. Dieser Schmuck wird nur von Fürsten und Prinzen geführt.
Das ergibt nach dem Schematismus von
Franke-Benn die Kategorie 1-1-40.51.60.70; in ihrer Sammlung ist
aber keine Figur des Namens Rodea oder Radea erfaßt.
Literatur,
Links und Quellen:
Christiane Franke-Benn:
Schattenspielfiguren aus Mitteljava, Versuch und Anleitung, die
Individualität einzelner Figuren selbst zu bestimmen, Verlag:
Harrassowitz, Wiesbaden 1981, ISBN 10: 3447022051, ISBN 13:
9783447022057
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